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Wild locken mit Anisöl

Wild locken mit Anisöl

 Anisöl wird seit Generationen erfolgreich bei der Lockjagd eingesetzt. Doch wie wendet man Anisöl erfolgreich an und welche Fehler gilt es dabei zu vermeiden? Dies erfahren Sie in diesem Blog- Beitrag.

Wieso wird Wild von Anisöl überhaupt angelockt?
Unsere heimischen Wildtiere sind sehr neugierig, finden Sie einen neuen, gut riechenden Duft, weckt dieser Ihre Neugierde und das Wild schaut sich das gerne mal aus der Nähe an.

So lockt man zum Beispiel Waschbären mit Gummibärchen, nicht etwa weil der Waschbär die bereits aus der Kindheit kennt, sondern weil dies ein völlig neuer Geruch ist und dieser dessen Neugierde weckt.

Beim Anisöl ist das genau das Gleiche, nur lockt Anisöl nahezu alle heimischen Wildtiere, reine Pflanzenfresser und auch Allesfresser wie unser Schwarzwild, was von Gummibärchen sicher nicht zu behaupten ist.

Auf die Qualität kommt es an. Es gibt drei verschiedene Qualitätsstufen:

Aromaöle (Häufige Bezeichnung „Anis-Lockstoff“ oder fälschlicherweise als „Anisöl“ bezeichnet)
Hier werden in aller Regel geruchsneutrale Öle mit Aroma versehen, damit der Eindruck von Anisöl entsteht. Der Unterschied zwischen echtem Anis und Aroma wird vom Wild jedoch wahrgenommen.

Gestrecktes ätherisches Anisöl (Häufige Bezeichnung „Auf Basis von Anisöl, „Mit echtem Anisöl“ oft fälschlicherweise auch als „Anisöl“ bezeichnet)
Hier wird Anisöl meisst minderer Qualität gestreckt oftmals befinden sich nur wenige Prozent ätherisches Öl in den Mischungen.

Reines ätherisches Anisöl
Wird meisst durch Wasserdampfdestilation gewonnen, absolut rein und extrem geruchsintensiv. Kann äusserst sparsam verwendet werden. Höchste Qualität und stärkste Lockwirkung. Wir haben dazu selbst in verschiedenen Revieren viele Tests durchgeführt die das eindrücklich bewiesen haben.

Sehr wichtig ist beim Anisöl zu erwähnen, dass die richtige Lagerung extrem wichtig ist. Wikipedia schreibt hierzu: Lichteinwirkung führt zur Isomerisierung des trans- zum wesentlich toxischeren cis-Anethol, weshalb das Öl in Braunglasbehältern aufbewahrt wird.“ Sie können also davon ausgehen, dass Anisöle die nicht in lichtundurchlässigen Flaschen verkauft werden kein reines Anisöl enthalten oder falls doch giftig und damit unbrauchbar werden.

 

Wir fassen zusammen: 
Es gibt viele verschiedene Qualitäten, die richtige Flasche gibt oftmals Ausschluss über die Qualität des Lockstoffs und das Wild wird durch den neuen Geruch angelockt, doch was dann?

Viele begehen den selben Fehler. Das Spray wird auf einen alten Baumstumpf an der Kirrung aufgetragen, das Wild wird erfolgreich angelockt doch schon nach wenigen Tagen ist keine Lockwirkung mehr festzustellen. Um das zu verstehen, versuchen wir uns in die Lage des Wildes zu versetzen. Wir laufen mit knurrendem Magen durch den Wald auf der Suche nach etwas essbarem. Plötzlich riecht es nach frisch gebackenem Brot. Wir folgen dem Geruch und finden einen alten gammligen Baumstumpf. Das machen wir ein, vielleicht zwei mal mit und irgendwann verstehen wir, dass der Geruch von frisch gebackenem Brot im Wald ständig zu Enttäuschung führt und reagieren beim nächsten mal gar nicht mehr darauf.

Belohnung hilft.
Daher ist es ungemein wichtig den Anisgeruch mit etwas positivem zu belegen.

Ein zwei Sprühstösse auf das Kirrgut, an die Salzlecke oder auch auf die Heufütterung im Winter bewirken Wunder. Nicht einfach an Baumstämme oder den Boden sprühen.

Anisöl kann auch genützt werden um den eigenen Körpergeruch zu überdecken. Hierzu werden einfach ein oder zwei Sprühstösse in die Kanzel/ Leiter oder Bekleidung gegeben. Vorteil hierbei ist, das dass Wild diese Stellen nicht erreicht und somit auch wenn es nicht zum Schuss kommt den Geruch nicht in schlechter Erinnerung hält. Gerade auch bei der Blattjagd ist die Anwendung von Anisöl sehr geeignet, da man nur in den seltensten Fällen weiss aus welcher Ecke der Bock anspringt und ob der Wind dabei passt.

 

Ich hoffe ich konnte Sie zum Thema Anisöl und dessen Lockwirkung aufklären und wünsche viel Waidmannsheil.¨

Ihr

 

Adrian Ostermayer

 

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